AUM

20. Juli 2014 um 18:43
Om (Aum)

Om

Was bedeutet AUM, bzw OM und warum „singen“ wir es zu Beginn und am Ende einer Yogastunde?

AUM, oder OM ist ein Mantra (Mantra= Heilige Silbe) und stammt aus dem Sanskrit, der klassischen Sprache der Brahmanen (Weisen) des alten Indien.
Man kann es vergleichen mit dem Lateinischen unseres Okzidents (Abendlandes), das ja ebenfalls eine Sprache der Gelehrten war und teilweise heute noch ist.

„OM“ gilt im Hinduismus und auch bei den Buddhisten als heilige Silbe, denn es umfasst den Urklang der Welt, bezeichnet die höchste Gottesvorstellung.
Das Sanskrit-Alphabet beginnt mit O und endet mit M, das heißt, dass mit OM alles was mit Worten ausgedrückt werden kann, gesagt ist. Das gesprochene oder gesungene OM ist aus den drei Buchstaben A – U – M zusammengesetzt. Jeder der drei Buchstaben steht für einen Zustand. A für Wachen, U für Träumen und M für Tiefschlaf. Frei übersetzt bedeutet es: alles was gewesen ist, was ist und was noch sein wird.
Ähnlich kann man vergleichend das klassische griechische Alphabet anführen, denn der erste und der letzte Buchstabe des klassischen (ionischen) griechischen Alphabets ist Alpha, bzw Omega (Α und Ω).
Diese Buchstaben stellen nach alter Vorstellung die Schlüssel des Universums dar. Sie sind ein Symbol für das Umfassende, die Totalität, für Gott und insbesondere für Christus als den Ersten und Letzten. Auch heute noch sagen wir „Das ist dass A und O“ , wenn wir zum Kern einer Sache kommen wollen.
Das „singen“, man spricht eher vom „tönen“, oder „chanten“ des Mantras OM, kann aber, losgelöst vom religiösen Sinn noch einiges mehr.
Es wirkt auf den Körper wie eine feine Klangmassage und versetzt das Gewebe, die Knochen und Muskeln in eine sanfte Schwingung.
Jeder kennt ja den Effekt, wenn man leise vor sich hin summt. Man tut dies, wenn man gute Laune hat. Tut man es, wenn man schlechte Laune hat, so bewirkt dieses leichte vor sich hin summen eine Veränderung der Stimmung.
Man denke auch an eine Mutter, die ihrem Kind beruhigende Töne vor summt, oder an das Schnurren einer Katze, das einerseits Wohlgefühl ausdrückt, aber auch auf das Tier selbst eine beruhigende Wirkung haben kann.
Unser Geist beruhigt sich, durch das längere summende oder tönende Ausatmen und auch der Körper kann in der Folge entspannen, was gerade bei schlechter Laune und Stress sehr wichtig ist und uns bei guter Laune noch mehr beflügeln kann.

Singt oder tönt man nun das OM spürt man die Vibration des „O“ im Brustbereich und des „M“ im Schädelbereich. Wie ein Steinchen im Wasser das leichte, kreisende Wellen verursacht, so lässt auch das OM unseren Körper sanft schwingen und über das Ohr wird der beruhigende Ton wie durch einen Trichter nach innen geleitet, wo er seine wohltuende Wirkung entfalten kann.

Probiere es einfach aus! Es muss nicht schön klingen, es muss Freude bringen. Viel Spaß dabei!